Geschichte der Karl Deutsch GmbH
Die Entstehungsjahre

Am Anfang stand die Wagenfabrik J.W.Utermöhle, Köln. 1913, unterdessen unter der Leitung von Karl Deutsch, wurde die Fabrik umbenannt in das Westdeutsche Karosseriewerk. Schliesslich 1916 gründete er daraus die Karl Deutsch GmbH. Zunächst produzierten die Kölner in Zeiten des ersten Weltkriegs hauptsächlich Armeefahrzeuge. Nach Beendigung des Krieges produzierte man Karosserieaufbauten für Fahrzeuge verschiedener Hersteller. 

 

 

     Karl Deutsch (1881-1957)

Aus der Zusammenarbeit mit Citroen, die seit 1927 ebenfalls in Köln produzierten und Horch entstanden zahlreiche Cabriolet-Versionen, aber auch Lieferwagen dieser beiden Hersteller, es wird eine Zahl von etwa 1000 Fahrzeugen geschätzt. Durch den Bau des Kölner Ford-Werkes im benachbarten Köln-Niehl 1930 entwickelte sich dann eine besondere Affinität zu dem Ford-Konzern, 1932 entstand der erste Ford mit Deutsch-Karosserie, ein Cabriolet auf Basis des 13/50 PS-Ford B. Bis zu 30 Karosserien verschiedener FORD-Modelle sollen in den 30er Jahren die Hallen von Deutsch täglich verlassen haben.

Im Jahre 1942 stellte FORD Köln die PKW-Produktion zugunsten der Kriegsfahrzeugherstellung ein, womit wohl auch bei Deutsch die Fertigung für private Kunden zunächst ruhte.

1945 lief bei FORD die zivile Produktion von zunächst Lieferwagen  wieder an. Bei der "Wiedergeburt" des schon vor dem Krieg in etwa bereits 7100 Einheiten gebauten "Buckel-Taunus" im Jahre 1948, von dem bei Deutsch vor dem Krieg bereits ein Cabriolet als Einzelstück entstand, begann auch bei Deutsch mit diesem Modell wieder die Fertigung ziviler Fahrzeuge.

Trotz allgemeiner Geldknappheit fanden sich schnell wieder Kunden, die sich ein excluvises Cabriolet leisten konnten.

In der  Automobilfertigung zeichnete sich nun der Trend zur Konstuktion von selbsttragenden Karosserien ab. Der Karosserieaufbau auf ein Rahmengestell  veschwand nach und nach. Somit waren die Möglichkeiten einer individuellen Karosserie auf dem Wunschfahrgestell eines Herstellers wie noch vor dem Krieg üblich nun deutlich eingeschränkt.

So begann nun das Zeitalter der Karosserie-Modifikationen, man spezialisierte sich bei Deutsch als Konsequenz  auf dei Entwicklung von Cabriolets und Coupés aus serienmäßigen Limousinen, so entstanden beispielsweise die ersten Isabella-Coupés bei Deutsch.

Andere Karossiers wie z.B. Karmann verfolgten ebenso den Bau von Cabrios und Coupés, andere Karossiers spezialisierten sich nach dem Krieg auf den Umbau auf Kombi´s oder Leichenwagen. Bei der Firma Welsch entstanden auch Cabriolets in sehr geringer Stückzahl, die sich jedoch nicht gegen die Umbauten von Deutsch durchsetzen konnten.

In den 50ern und 60ern verliessen jede Woche einige Umbauten das Werk, am zahlreichsten Cabriolets von Ford, Borgward und Opel.

Gegen Ende der 60er liess die Qualität der Umbauten stark nach. Auch kann man konstruktionsbedingte  Einsparungen ab Mitte der 60er Jahre erkennen. Wurde bei den früheren Modellen noch auf eine harmonische Linie geachtet, beispielsweise durch Modifikationen der Seitenfenster, wirkten die neueren Modelle doch etwas hölzener.

1972 kam schliesslich das Aus für die Deutsch GmbH, mit dem Capri I lief das letzte Cabriolet aus den Hallen in Köln.